Mittwoch, 14. Mai 2014

Goethe-Memorabilia 1

Goethe-Memorabilia 1



 Warum ich diesen BLOG aufgemacht und so con-genial benannt habe, werde ich später schreiben.

Es - das BLOG - soll sich dem AufGäbelchen widmen, Goethe-Wissen, nicht: Goethe-Andachten, vermitteln, die in einer – später zu schildernden - Folgewirkung zu diesem Unterfangen entstanden sind: Und der tote Goethe als Goethekopf – von Schaper?

Da ist mehr zu sehen als der Goethe-Kopf! Exclusiv: the Head of master : Foto von Andres Imhof (19.08.2009)




Ein kurzes Vorab: Ein Goethe-Abend In der professoralen Einleitung ein nicht diskutierbares Zitat. Wer es glaubt, dem kann ich nicht helfen: Breyten Breytenbach: Es gibt keinen Fortschritt „Aufklärung und Demokratie haben die Welt nicht besser gemacht. Die Triumphe der Technik zerstören die Umwelt, und im Namen der Menschenrechte wird Krieg geführt. Auch die westliche Utopie vom Neuen Menschen ist gescheitert. Was nun?“ (So, unkommentiert in DIE ZEIT vom 02.12.2004.) Eine differenziertere Reflexion über Fortschrittlichkeit/Fortschritt von Breytenbach findet sich hier auch nicht. Theo Buck ist emeritierter Professor für Neuere Deutsche Literatur an der RWTH Aachen. Er trug Begriffe von Goethe vor, die man zwar nachklagen, pardon: -schlagen in von Wilperts Goethe-Lexikon; aber sie zeigen nichts Erzählerisches, nicht Geistiges von Goethe, das sich heute anbieten ließe jungen Menschen, jungen Zuhörern; aber der Professor beklagte ausdrücklich das Fehlen von jungen Menschen, gar Schülern: Entelechie, Mikrokosmos, Makrokosmos; die ihren dramatischen Sitz in der Mittelalterlichkeit der Faust-Komi-, pardon: Kosmologie hatten). Es fehlte – wenigstens ausdrücklich-begrifflich: die Astrologie und der Umgang mit Horoskopen… Was und wie er von Goethe vortrug, das konnte das Fehlen junger Menschen in der „Goethe-Gesellschaft im Vest“ bestens erklären. Ebenso der Lehrer, die den Verein und seinen Themen meiden. Ich mixe gerne meine literarische Interessen: Mörike, Tucholsky, Goethe etc. Das sieht dann so aus: Goethe über Fontane? Was Mörike über sich selber? Böll über Jünger? Jünger über Älter? Fontane imitiert Walter Jens? Und Derselbe zitteriert Ernst Nolde? Oder. Tucholsky über Grass? Ach, nein? Aber, eben- alles so vielfältig. Das Wörternetz gibt alles her! Ergo: heute Fontane ... über Goethe: Zur Einstimmung. ein glückliches Fontane-Denkmal (Ich stand einmal dort. Schwang mich auf die Paradebank. Machte es mir gemütlich. Und knipste mich, bis die Polizei kam):

Theodor Fontane: Was mir gefällt Du fragst: ob mir in dieser Welt Überhaupt noch was gefällt? Du fragst es und lächelst spöttisch dabei.
»Lieber Freund, mir gefällt noch allerlei: Jedes Frühjahr das erste Tiergartengrün1], Oder wenn in Werder2] die Kirschen blühn, Zu Pfingsten Kalmus3] und Birkenreiser4], Der alte Moltke5], der alte Kaiser6], Und dann zu Pferd, eine Stunde später, Mit dem gelben Streifen der ›Halberstädter‹7]; Kuckucksrufen8], im Wald ein Reh, Ein Spaziergang durch die Läster-Allee9], Paraden, der Schapersche10] Goethekopf Und ein Backfisch 11] mit einem Mozartzopf13].
« Theodor Fontane, aus der Sammlung "Lieder und Sprüche". (Den Gedichttext und als Grundlage die Anmerkungen entnahm ich der Großen Brandenburger Ausgabe der Werke Theodor Fontanes: Gedichte. Band 1. ²1995. S. 44; Anm. S. 462f.- Zuerst 1885. Textgeschichte s. Band I, S. 462) 1] Großer Park in Berlin-Mitte, wo Th. F. gerne spazieren ging. 2] Stadt an der Havel; zur Baumblüte beliebtes Ausflugsziel für Berliner – 3] Kalmus; Pflanze auch zur der medizinischen und religiösen Nutzung, s: 4] "Birkenreise": üblicher Schmuck zu Maifesetsn, ob kirchlich, ob schüteznfesttlich. 5] "Moltke"? 6] Wilhelm I.; er starb am 09.03.1888 7] Gemeint ist Otto von Bismarck. 8] Übliches, jahreszeitlich neues Erinnern an den eigenen Tod (mittels Zählen der Rufe und Assonanz den Jahren des eigenen Lebens 9] Allee im Zoologischen Garten in Berlin. Vgl. „Irrungen und Wirrungen“ (Kap. 5) Die „Lästerer“ saßen zu beiden Seiten des großen Promenadenweges, auch „Poussierpromenade“ genannt. 10] Siehe ooben! 11] Backfisch die zeitgenössische Bezeichnung für heranwachsendes Mädchen, bis in die 50er Jahre des 20. Jh.s. veraltet, umgangssprachlich Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren. 12] "Mozartschopf", setze ich als bekannt voraus. Fontanes Schönheitsidee ist seine Lieblichkeit. Fontane vulgo wusste, dass man nicht mit der Tür, äh, dem Klassikerkönig, ins Gedicht fällt. - Auc von seinem Ableben wird berichtet: von Goethes Ableben...

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